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Indien 2019

Reisen > Urlaubsreisen ab 2014

Rundreise durch Indien

vom 5. - 19. März 2019

Die Reiseroute verlief entgegen des Uhrzeigers.

Nach einem langen Nachtflug kamen wir am Mittwochmorgen, 6. März, in Delhi an. Die Einreise ging bis auf Kleinigkeiten recht reibungslos vor sich. Unser Reisführer, Mahinda Singh, empfing uns vor der Eingang. Unsere erste Fahrt ging zum Hotel, wo es zuerst ein Frühstück gab, bevor wir zu einer Stadtrundfahrt aufbrachen.

Der zweite Tag war ein sog. "Fahrtag". Die Straßen in Indien sind mit unseren nicht zu vergleichen. Oft geht es über "Stock und Stein". Alle paar hundert Meter müssen wir an einem "Sleeping Policeman" anhalten. Das sind zwei bis drei Betonschwellen quer über die Fahrbahn. Der Bus fuhr nur Schrittgeschwindigkeit. Dennoch ächzte und stöhnte das Gefährt. Unser Ziel war Mandawa. Hier gibt es in der kleinen Handelsstadt an der ehemaligen Seidenstraße zahlreiche palastartiger Häuser, sog. Havelis, die von 'betuchten' Händlern erbaut und bewohnt wurden.

Am Tag darauf ging es mit dem Bus weiter nach Bikaner im Norden von Rajastan. Hier schlenderten wir durch die pittoreske Altstadt zum imposanten Junagarh Fort. Dieses Fort wurde recht unüblich nicht auf einer Anhöhe sondern im Wüstensand errichtet. Am Abend hieß es, Kamelkarren zu besteigen und damit in die Wüste zum Abendessen zu fahren. Da es sehr windig war, wurden die Tische im Lokal gedeckt. Eine kleine Gruppe führte uns Tänze und Musikstücke vor. In der Dunkelheit wurden wir von unserem Bus abgeholt und ins Hotel zurück gefahren.

Am nächsten Tag hieß es wieder - Busfahren. Unser Ziel war Jodhpur. Auf dem Weg dorthin machten wir Halt an einer Kuhklinik! Die Kühe sind den Indern heilig. Wenn eine Kuh bei einem Unfall verletzt wird, wird sie dort gesund gepflegt. Man sah Kühe, die Krebs an ihren Hörnern hatten. Dann wurden ein oder beide Hörner abgenommen; andere Kühe hatten Krebs an den Beinen. Daher sah man etliche Kühe mit nur drei Beinen in ihren Boxen stehen. An diese Einstellung muss man sich erst gewöhnen. Sie blieben dort, bis der natürliche Tod eintritt.

In Jodhpur erwanderten wir wieder die Altstadt mit ihren vielen Verkaufsständen. Ein Treffpunkt, den jeder findet, weil er weithin sichtbar ist, ist der Uhrturm. Von dort fuhren wir mit Tuktuks zu dem Stufenbrunnen. Am Ende ging es mit dem Bus ins Hotel. Bevor wir am nächsten Tag das Junagarh Fort besichtigen konnten, wurde ein Werbeblock eingeschoben. Wir landeten in einer Tuchweberei. Nach kurzer Zeit gaben einige Teilnehmer viel Geld für feingwobenes Tuch aus. Das Junagarh fort liegt auf einem Hügel. Nach einem Rundgang mit allerlei Erklärungen fuhren wir noch zu einer Gedenkstätte reicher, indischer Familien, die dort kremiert wurden. Friehöfe, wie wir sie kennen, gibt es in dort nicht.

Nach diesem Zwischenstopp hatten wir noch etwas Zeit. Unser Reiseleiter schlug uns vor, einen einheimischen Markt zu besuchen. Hier war der Unterschied zu dem dargestellten Reichtum des Forts und der Gedenkstätte eklatant.

Wer es gebucht hatte, machte am späten Nachmittag noch eine Jeep-Safari durch die indische Wüste zu einer Opiumfarm. Ein alter Mann, der einen unbekannten Dialekt sprach, zeigt uns, wie man den Sud zubereitete, um das Opiumgetränk später trinken zu können. Sein Sohn musste für unseren Reiseführer übersetzten, der uns das Ganze wiederum ins Deutsche übersetzte. Nun konnte jeder einen kleinen Teelöffel dieses Getränks kosten. Ich muss sagen, dass ich nichts in irgend einer Weise geschmeckt habe. Wahrscheinlich war der Sud so dünn, dass es tatsächlich nur nach Wasser schmeckte. Anschließend konnten wir das karge Zuhause der Familie in Augenschein nehmen und fotografieren.

Von hier aus ging es mit den Jeeps weiter zu einer Töpferei. Sehr gekonnt führte uns der Töpfer vor, was man alles in kürzester Zeit mit einem Klumpen Lehm erarbeiten kann. Leider entsprachen die Exponate nicht unserem europäischen Geschmack.

Mit einem Gruppenfoto wurde dieser Aufenthalt beendet und unsere Jeeps fuhren uns zurück zum Hotel.

Am nächsten Morgen ging es weiter nach Ranakpur. Dort stand der Jain Tempel auf unserer Liste. Er ist auf über 1000 verzierten Säulen gebaut. Für uns war es etwas Besonderes zu erfahren, dass man erstens diesen Tempel nur barfuß bzw. auf Strümpfen betreten darf. Zweitens kam hinzu, dass man kein Leder am Körper haben durfte. Das wurde akribisch überprüft. Also hieß es, Hosen anzuziehen, die auch ohne Gürtel passten. Sowohl von Männern als auch von Frauen wurde erwartet, dass sie dezent gekleidet waren. Darunter verstand man, dass man zumindest die Schultern bedeckt haben musste und man achtete auf lange Bekleidung an den Beinen. Kurze Hosen und Miniröcke waren tabu.

Den nächsten Tag verbrachten wir in Udaipur. Dort stand die Besichtigung des Jagdish Tempels und des Stadtpalastes an. Eine Bootsfahrt zu einer Insel in dem großen Pichola See der Stadt schloss sich an. Hier konnten wir von außen den Palast Jag Mandir anschauen. Zurück an Land fuhren wir zu dem zauberhaften Garten Sahelion-ki Bari.

Der folgende Tag war der Stadt Jaipur gewidmet. Jaipur ist die Hauptstadt der Region Rajasthan. An dem Palast der Winde, Hawa Mahal, fuhren wir nur vorbei. Der Fotostopp wurde auf den folgenden Tag verschoben. Stattdessen machten wir eine Stadtrundfahrt mit Rikschas. Es ist für uns immer wieder erstaunlich, dass man bei den vielen Rikschas bei keinem einzigen eine Gangschaltung finden konnte. Ein schmächtiges, älteres Männchen gab sich redliche Mühe, seine beiden Fahrgäste durch die Stadt zu strampeln. Unser wesentlich jüngerer Rikschafahrer hielt sich immer in dessen Nähe auf und schubste ihn an, wenn er nicht mehr die Kraft aufbringen konnte weiterzufahren.

Am nächsten Morgen kamen wir zu unserem Fotostopp am Palast der Winde. Danach fuhren wir zum "Amber Fort". Wer wollte, konnte vom Busparkplatz aus mit einem Elefanten in das Fort reiten. Die anderen fuhren mit Jeeps zum Eingang. Das Fort ist sehr weitläufig. Am Horizont konnte man eine Stadtmauer sehen, die auch begehbar ist. Sie erinnert etwas an die Chinesische Mauer, die allerdings viel länger und viel größer ist.

Am Nachmittag war der Stadtpalast unser Reiseziel. Neben den Palastanlagen gab es eine besondere Sehenswürdigkeit, das "Jantar Mantar", die berühmteste der fünf in Indien stehenden Sternwarten. Sie ist seit 2010 UNESCO Weltkulturerbe.

Fatehpur Sikri ist die ehemalige Hauptstadtdes Mogulreiches im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh. Dorthin geht es als nächstes. Die Baudenkmäler der Stadt stehen seit 1986 unter dem Schutz der UNESCO als Weltkulturerbe.

Den für uns eigentlichen Höhepunkt der Reise sollten wir am nächsten Tag anfahren; das "Taj Mahal". Da wir an einem Freitag anreisten, konnten wir es nicht besichtigen. Unser Reiseführer bot uns an, gegen Entgelt zum hinteren Gelände des Taj Mahal zu fahren und von dort diese imposante Anlage zu sehen und zu fotografieren. Kurz nach Sonnenuntergang waren wir wieder am Bus zurück und fuhren u. a. an der langen Mauer des "Roten Forts" vorbei, das wir ebenfalls am nächsten Tag besichtigen wollten.

Am Samstag war dann der Besuch des Taj Mahal an der Reihe. Dieses Gebäude ist in der Tat sehr imposant. Aus Stein errichtet und mit weißem Marmor verkleidet ist es eigentlich "nur" ein Bau zum Gedenken an die große Liebe des Großmoguls Shah Jahan, das er seiner 1631 verstorbenen, großen Liebe, Mumtaz Mahal, widmete.

Das "Rote Fort" stand am Nachmittag auf unserem Plan. Es war ziemlich heiß und wir schon vom Besuch des Taj Mahal etwas müde. Das Rote Fort ist ein sehr interessanter Gebäudekomplex, der mit dem Taj Mahal nicht vergleichbar ist. Vond dort hat man dennoch einen guten Blick auf das Taj Mahal, was für Shah Jahan sein Grab werden sollte. Er wurde von seinem Sohn Aurangzeb gestürzt und dort unter Hausarrest gestellt. Acht Jahre nach diesem Vorkommnis verstarb er. Der Legende nach soll sein letzter Blick dem Taj Mahal gegolten haben (vgl. hierzu Wikipedia).

Das Rote Fort ist in rotem Sandstein erbaut und mit weißem Marmor verkleidet. Wände und Fußböden sind mit Gold und Halbedelsteinen verkleidet.

Die Rundreise näherte sich dem Ende. Am Folgetag war unser Ziel wieder Delhi. Unser erster Anlaufpunkt war die "Jama Masjid Moschee". Auch hier gab es die üblichen Bekleidungsvorschriften für Moscheebesuche. Frauen mussten zudem ein Polyester Tuch tragen, das sie am Eingang erhielten.

Zuvor waren wir an einem riesigen Markt vorbeigefahren, der mehrere Kilometer lang ist. Nach dem Besuch der Moschee wollten einige Frauen noch indische Gewürze kaufen, die es bei uns in Deutschland nicht so einfach zu kaufen gibt. Leider hatten wir nicht mehr viel Zeit uns weiter dem Markt zu widmen. Unser Bus wartete schon und wollte uns zu der Gedenkstätte der Ermordung Mahatma Gandhis bringen.

Vom Busparkplatz aus ging es an einer Bronzestatue Gandhis vorbei zu der Stelle, an der er eingeäschert wurde. Abschließend fuhren wir zum Gandhi Museum, das auf dem Gelände eingerichtet wurde, wo er ermordet wurde. Seine letzten Schritte sind als 3D-Grafik sichtbar.

Dies war die letzte Besichtigung. Vorbei ging es an der Residenz des indischen Staatspräsidenten, das wir schon am ersten Tag hätten sehen sollen. Heute war trotz genügender Zeit noch nicht einmal Raum für einen Fotostopp.

Im Hotel angekommen verabschiedeten sich der Fahrer und sein Helfer sowie eine halbe Stunde später unser Reiseleiter Mahinder Singh. Nicht ohne, dass alle drei jeder von jedem Mitreisenden bzw. Paar einen gefüllten Umschlag erhielten.

Der Montag, Rückreisetag war ein vergammelter Tag. Man hätte die Besichtigungen auf beide Tage verteilen können. So blieben wir den ganzen Tag im Hotel, weit außerhalb Delhis, und schlugen die Zeit tot. Schade! das hätten wir uns besser vorgestellt. Unser Abflug war erst für abends um 21:30 Uhr geplant. Dies war auch der Anlass, dass ich noch am Montagmorgen eine E-Mail an den Reiseveranstalter RSD schrieb und diese Punkte aufzeigte. Ob es etwas hilft, vermag ich nicht zu sagen. Eine konkrete Antwort habe ich bis heute, drei Wochen nach Ende der Reise noch nicht erhalten.
















 
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